Vergesellschaftung

Die Frage nach der Vergesellschaftung von Schlangenkopffischen wird in Internetforen immer wieder heiß diskutiert.

 

Auf der einen Seite stehen die Befürworter der Artaquarien, auf der anderen Seite die Gesellschaftsbeckenaquarianer.

 

Grundsätzlich sei hier zu erwähnen, dass eine Vergesellschaftung mit den typischen kleinen Zierfischen in der Regel nicht in Frage kommt – einfach aus dem Grund dass die meisten kleinen Zierfische von den meisten Schlangenkopffischen gefressen werden.

 

Es gibt immer wieder Ausnahmen von kleinen Schlangenkopffischarten die manch Kleinfisch nicht gefressen haben (Ch. andrao + Prachtbarbe), doch sollte man dies Risiko  nicht eingehen.

 

Man sollte bei der Frage nach der Vergesellschaftung immer die Frage des Grundes der Fischhaltung berücksichtigen.

 

Schlangenkopffische können, besonders als Einzeltier gehalten, sehr zutraulich und pflegerbezogen interagieren, so dass man mehr von einem Haustier reden kann als bei vielen anderen Fischen. Dies führt dazu das Schlangenkopffische (besonders die großen Arten) als Einzeltiere ihr dasein in recht karg eingerichteten Aquarien fristen, meist vergesellschaftet mit andern Großfischen – sicher klappt das nicht mit jedem Schlangenkopffisch in jeder Vergesellschaftung, aber grundsätzlich gibt es solch Großfischgesellschaftsaquarien wo sich selbst ein Channa micropeltes friedlich zeigt. (Das Asienbecken im Berliner Zooaquarium ist solch ein Beispiel)

 

 

Eine Vergesellschaftung von unterschiedlichen Schlangenkopffischarten untereinander klappt in der Regel nicht, meist setzt sich irgendwann dominantes Tier durch und andere schwächere Tiere verenden. Es gibt noch die Theorie der Haltung von Schlangenkopffischen in ähnlicher Weise wie Malawibuntbarsche - starker Überbesatz. Temporär geht solch eine Haltung gut, auf Dauer habe ich dieses nie überprüft, da die Tiere ungewohntes Verhalten (Unwohlsein) gezeigt haben.

 

 

Auch eine Vergesellschaftung mit größeren Artfremden Fischen wie Buntbarschen endet meistens nicht gut und meistens zum Leidwesen der Schlangenkopffische.

 

Selbst wenn es dann mal einen Kompromiss gibt ist es vielfach so ,dass die Schlangenkopffische nicht das Verhaltensrepertoir zeigen, welches sie im Artbecken zeigen würden und oftmals verängstigt und farblos in der Ecke stehen.

 

 

Manche Vergesellschaftung kann für die Schlangenkopffische selbst gefährlich werden, da wären zum Beispiel die gemeinen Antennenwelse, die man gerne zur Algenbekämpfung im Aquarium hat,erwähnt.Wenn der Schlangenkopffisch erstmal einen Antennenwels im Maul hat, dann kann es passieren dass dieser seine Hartstrahlen aufstellt und es zu einer Maulsperre beim Channa kommt – die meist tödlich für beide Seiten endet.

 

Von Fischen mit Hartstraheln und Stacheln oder Dornen (alle Schmerlen)sei hier deutlich abgeraten.

 

Der einzige Kompromiss den ich (für mich) bei einer Vergesellschaftung von Schlangenkopffischen gelten lasse ist die Vergesellschaftung mit zurückgezogenen, eindeutig nicht ins Maul passender Bodenfische. 20cm Wabenschilderwelse passen zum Beispiel bei fast keinem Channa mehr ins Maul.

Ansonsten rate ich gänzlich von einer Vergesellschaftung ab, die meiste Freude an seinen Fischen, Nachzuchterfolge und interessante Beobachtung hat man bei der Haltung von Schlangenkopffischen im Artbecken.