Einzeln, Gruppe oder Paarweise?

 

Kein Thema wird unterschiedlicher Diskutiert als die Frage nach der „richtigen Haltung von Schlangenkopffischen“ und kein Thema ist schwieriger zu beantworten.
Ich möchte es in diesem Text versuchen und die Pro und Contras der unterschiedlichen Haltungsarten zu beleuchten.

 

 

Einzelhaltung:

 

Pro:
In der Einzelhaltung hat man keine Probleme mit innerartlicher Aggression, die Tiere haben gesunde Flossen, keine Bissverletzungen.
Die Tiere werden oftmals sehr aufmerksam und zutraulich, da die Aktion aufgrund fehlender Artgenossen hauptsächlich vor dem Aquarium geschehen.

Contra:
Tiere in der Einzelhaltung entwickeln oft weniger Farben und niedrigere Flossen, da keine Balzaktivitäten oder Revierkämpfe stattfinden müssen.
Ein Channa in Einzelhaltung zeigt nur Anteile seines Verhaltens und die unter Pro genannte Aufmerksamkeit ist oft ein stereotypisches Fehlverhalten (z.B. an der Scheibe auf- und abschwimmen).
Einzeln gehaltene Channa neigen zu Verfettung.
Oftmals wird ein einzelner Channa im Aquarium „langweilig“ und es wird eine gattungsübergreifende Vergesellschaftung versucht – die oftmals nicht ideal ist.

 

 

 

Gruppenhaltung:

 

Pro:
Mehr Bewegung im Aquarium, durch mehr Fische.
Interessante Verhaltensweisen im Revier- und Balzverhalten
Gruppenhaltung zur Paarfindung notwendig

 

Contra:
Nur in Ausnahmefällen und bei bestimmten Arten ist eine dauerhafte Gruppenhaltung möglich.
Gruppenhaltung bedarf hoher Aufmerksamkeit durch den Pfleger, d.h. mehrstündiges, tägliches Beobachten der Tiere
Dauerhafte Gruppenhaltung nur möglich, wenn die Tiere keine festen Reviere bilden können (Malawiebuntbarsch-Prinzip), dadurch verändertes, unnatürliches Verhalten der Tiere

 

 

 

Paarweise Haltung:

 

Pro:
Vermehrung möglich
Volles Verhaltensrepertoire

 

Contra:
Innerartliche Streitereien entstehen oft ohne Vorwarnung und könne „über Nacht“ zu Todesfällen führen.
Notfallaquarium muss eingeplant werden.

 

 

 

Meine Empfehlung:
Alle drei Haltungsmethoden müssen kombiniert werden.
Bei Neuanschaffung ist eine Gruppe die beste Wahl (Außer bei Übernahme eines 100% Paares), in dieser Gruppe findet sich ein Paar, welches gemeinsam gehalten wird, wenn die Laichzeit nicht erfolgreich war, ist eine Einzelhaltung der Tiere sinnvoll, bevor sie im Winter wieder zusammengebracht werden können.
Verläuft die Vermehrung erfolgreich und belässt man die Jungtiere bis zum Herbst im Aquarium, ist auch eine dauerhafte paarweise Haltung der Tiere möglich.