Pflege von Aquarien für Schlangenkopffische

 

Einleitend kann man festhalten, dass sich der Pflegeaufwand für Aquarien mit Schlangenkopffischen in Grenzen hält. Die meiste Pflege betreiben wir für unseren menschlichen Anspruch für Sauberkeit und Hygiene.
Schlangenkopffische leben in der Natur in Habitaten, in welchen andere aquatische Lebewesen nicht mehr überlebensfähig sind – Sauerstoffgehalt und Schadstoffbelastung sind hier die größten Probleme. Schlangenkopffische sind dank ihres Subrabrachialorgans in der Lage atmosphärischen Sauerstoff zu veratmen, dadurch sind sie unabhängig vom Sauerstoffgehalt des Gewässers, auch sind Schlangenkopffische relativ unempfindlich gegen stärkere Schadstoffbelastung.

 

Ursachen für „schlechte“ Wasserwerte im Aquarium sind in der Regel auf einen zu hohen Besatz, zu starke Fütterung bei zu großen Wasserwechselintervallen und unzureichender Filtertechnik zurückzuführen.

 

Im Schlangenkopffischaquarium haben wir diese Probleme nicht, in der Regel haben wir ein adultes Paar in einem relativ großen Wasservolumen und füttern diese nur ein bis zweimal die Woche – dadurch entstehen nur wenige Abfallstoffe die wiederum durch ein gesundes Pflanzenwachstum noch reduziert werden.

 

Viele Schlangenkopffische leben in Lebensräumen die durch eine Regen- und eine Trockenzeit geprägt sind, während der Regenzeit findet hier sozusagen ein starker Wasserwechsel statt, der in der Trockenzeit ausbleibt. Auch in der Natur verändern sich die Wasserwerte zwischen Regen- und Trockenzeit – z.B. Anstieg des Leitwertes in der Trockenzeit.

 

Wie häufig ein Wasserwechsel durchgeführt werden muss, lässt sich nicht pauschal beantworten, ich empfehle hier eine regelmäßige Kontrolle des Leitwertes und des Nitratwertes – steigen diese über einen bestimmten Wert, sollte ein Wasserwechsel durchgeführt werden.

 

Wartet man zu lange mit einem Wasserwechsel kann dieses Folgen haben, ein Beispiel hierfür sind sehr unbeliebte Blaualgen (Cyanobakterien), die oftmals auftreten, wenn sich die Bedingungen im Aquarium stark verändern.

 

Schlangenkopffische reagieren auf größere Wasserwechsel oftmals mit Balz und Paarungsverhalten, geschieht dies zur falschen Zeit (wenn der Partner keiner Geschlechtsorgane ausgebildet hat) führt dies schnell zu Streitereien und Kämpfen.
Zur richtigen Jahreszeit angewendet können Wasserwechsel als Trigger für eine gezielte Vermehrung genutzt werden.

 

Meine Empfehlung bei subtropischen Schlangenkopffischen:


Überwinterung:
November bis März = Keinen Wasserwechsel durchführen
Die Tiere sollen nicht gefressen werden, der Stoffwechsel ist heruntergefahren, dadurch keine Wasserbelastung zu erwarten.

 

Laichzeit:
April – Juni = Regelmäßige, großzügige Wasserwechsel durchführen
Große regelmäßige Wasserwechsel suggerieren eine Regenzeit und fördern die Laichbereitschaft

 

Nach der Laichzeit:
Juni – November = Wasserwechsel reduzieren
Je nachdem ob erfolgreich gelaicht wurde oder nicht, ist es kontraproduktiv, wenn die Tiere durch Wasserwechsel zum Laichen angeregt werden.

 

Aufzucht von Jungfischen:
Wasserwechsel ca. 1x die Woche durchführen.
In der Jungenaufzucht hat man erhöhten Nährstoffeintrag (Zufütterung/Stoffwechselprodukte) und erhöhte Wasserbelastung sorgt für schlechtes Wachstum.

 


Die sonstige Pflege, wie das Reinigen der Aquarienscheiben, Abdeckungen, Mulm entfernen etc. obliegt dem optischen Anspruch des Pflegers – notwendig ist dies für das Wohlbefinden der Tiere nicht.
Vielmehr hat sich herausgestellt, dass viele Fischarten nur beim Vorhandensein bestimmter Kleinstlebewesen überhaupt zur Vermehrung schreiten, diese benötigen Mulm und Aufwuchs um im Aquarium zu gedeihen.