C. aurantimaculata


Herkunft:  Asien, Indien, Nord-Assam  (Nähe Dibrugarh)

Namen:  Goldtüpfel Schlangenkopffisch

Größe:  ~45cm (größtes dokumentiertes Exemplar 61cm!)

Temperatur:  Subtropisch (Winter 18-20°C / Sommer 25-27°C)

Ernährung:  Insekten, Fisch

Verhalten:  Nach Paarfindung relativ friedlich, Ehestreit häufig

Empfohlene Aquariengröße: ab 400l Wasservolumen

Vermehrung: Maulbrüter, Vermehrung möglich (Überwinterung)

Empfehlung:  Nur nach Vorerfahrung zu empfehlen

Hinweis: Endemische Art, bitte Nachzuchten erwerben!

 

 

 


Haltung und Zucht von Ch. aurantimaculata

1. Herkunft und Klima

 

 

Channa aurantimaculata wurde auf einem Fischmarkt in der Stadt Dibrugarh entdeckt und auch dort beschrieben.Die Tiere kommen in Überschwemmungswiesen abseits des Hauptstrom des Brahmaputrans vor.
Diese Gebiete trocknen während der Trockenzeit komplett aus und die Tiere ziehen sich in Höhlen bis in 2m Tiefe zurück.

Einheimische Fischer fangen die Tiere und bringen sie in die Stadt Dibrugarh wo sie verkauft werden, für Touristen ist das Herkunftsgebiet nicht zu betreten.

 

 

Klimaauskünfte liegen aus der Stadt Dibrugarh vor.

 

Wir können erkennen, dass die Lufttemperatur im Durchschnitt ein Minimum von 15°C erreicht, bei einem Maximum von fast 30°C.

Allerdings ist Lufttemperatur nicht gleichzusetzen mit Wassertemperatur.

Die Wassertemperatur erreicht ebenfalls im Sommer Temperaturen über 27°C und fällt in den Höhlen nicht tiefer al 19°C.

 

Außerdem sehen wir anhand dieses Klimadiagramms einen deutlichen Unterschied zwischen Regen und Trockenzeit.. (Trockenzeit: November – März/April)

2. Ernährung

 

Die Zahnstruktur von Channa aurantimaculata spricht für einen nicht sehr wählerischen Fisch,

zum einen finden wir Zahnstrukturen die zum Festhalten der Bedeute (Fisch) dienen, sowie starke Zähne im hinteren Maulbereich zum Zermahlen von Beute (z.B. Krebse).

Im Aquarium sollten wir den Tieren eine Mischung unterschiedlicher Futterarten bieten:

 

  • Heimchen/Grillen/Heuschrecken
  • Zophobas / Mehlwürmer
  • „Wiesenplankton“
  • lebende Fische
  • Frostfutter
  • Trockenfutter (Sticks)

 

Die Tiere legen Futterpausen ein (mehr dazu beim Thema Vermehrung)

3. Verhalten

   

Channa aurantimaculata kann starke innerartliche Aggressionen zeigen, die mitunter zum Verlust von Individuen führen können.

Nach wochenlangen friedlichem Beieinander kann es sozusagen über Nacht zu heftigsten Auseinandersetzungen kommen.

Allerdings heilen eingerissene Flossen und kleinere Bisswunden sehr schnell und unproblematisch ab, wenn das unterlegene Tier platz für einen Rückzug hat.

C. aurantimaculata ist der mir einzig bekannte Schlangenkopffisch der stark buddelt, Bodengrund wird mit dem Maul aufgenommen und das Aquarium wird nach Wunsch des Schlangenkopffisches dekoriert.

 

 

4. Das Aquarium

 

Beckengröße:

150 x 60 x X
für die dauerhafte Haltung eines Paares, eine Haltung unter Beobachtung, zur Vermehrung der Tiere ist bereits in kleineren Behältern möglich.

Beckeneinrichtung:

Viele Versteckmöglichkeiten, viel Einrichtung!
Pvc-Rohre, Korkröhren, Wurzelholz etc.
Vorsicht bei Steinaufbauten, aufgrund der Buddelleidenschaft der Tiere besteht immer Einsturzgefahr!

Pflanzen:

Werden nicht gefressen, allerdings werden Pflanzen oftmals ausgegraben.
Filigrane Pflanzen werden durch vorbeischwimmen in Mitleidenschaft gezogen!

5. Haltungsbedingungen

 

  • Aquarium ab 400l
  • Viele Versteckmöglichkeiten
  • Wassertemperatur nicht gleichbleibend
  • sparsam füttern
  • keine Beifische

6. Vermehrung

   
Der Grund für die selten erfolgte Vermehrung von Channa aurantimaculata, liegt meiner Meinung nach in der großenteils völlig falschen Aquarienhaltung. Zum Beispiel sind unsere Aquarientiere deutlich zu fett!
Meiner Erkenntnis nach durchleben Channa aurantimaculata eine echte Winterruhe, in der es nicht essentiell ist wie kalt es nun wirklich ist, sondern die hauptsächlich dadurch geprägt ist, dass ein Futtermangel herrscht.
Wenn uns Importtiere von Channa aurantimaculata (und ähnlichen Arten) erreichen, dann sind die zum Teil in einem sehr schlechten Allgemeinzustand – der Kopf ist breiter als der Körper und die Tiere sind stark abgemagert.
Dies liegt zum einen an der Zwischenhälterung und dem Transport zum anderen aber das die Tiere oftmals zum Ende der Trockenzeit gefangen werden – in der kalten Jahreszeit.
Ich selber habe meinem Zuchtpaar 3Monate (fast) kein Futter gegeben, ein deutlicher Unterschied in den Körperproportionen war nicht zu erkennen.
Die Temperatur lag nur bei ca. 17°C während dieser „Winterruhe“ und im Sommer auch nur bei ca. 22°C .

Meiner Meinung nach ist auch die Anwesenheit einer geeigneten Höhle im C. Aurantimaculata Aquarium recht wichtig, zumindest muss ein Versteck geschaffen werden, in dem sich ein Partner dem anderen komplett entziehen kann – zum Beispiel Höhlen durch dessen Eingang nur das kleinere (meist Männliche) Tier passt.

7. Abschließendes

 

Meiner Meinung nach sind auch die Aggressionen die oftmals nach der Jungenaufzucht auftreten ein "hausgemachtes" Problem, welches in der Natur nicht vorkommt.
Die Tiere laichen zu Beginn der (warmen) Regenzeit (März/April) und ziehen ihre Jungen bis zum Anfang der Trockenzeit gemeinsam, recht friedlich groß.
Danach kommt es zum Temperaturabfall und die Tiere verfallen wieder in ihre Winter-Trägheit.

 

Im Aquarium überfüttern wir unsere Schlangenkopffisch deutlich, gerade die subtropischen Arten kommen wahrscheinlich mit viel weniger Nahrung aus, als wir denken.
Die dauerhaft warmen Temperaturen lösen dauerhaften Laichwillen und somit dauerhaften Laichdruck aus, dem meist ein Partner auf dauer nicht gewachsen ist
Wir müssen dabei deutlich umdenken und die Tiere entweder nach dem Laichen trennen oder die Umstände so verändern, dass der dauerhafte Laichdruck gemindert wird.

 

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